Donnerstag, 24. Dezember 2015

Frohe Weihnachten, schönes Julfest - wie auch immer

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern frohe Weihnachten oder schönes Julfest - wie auch immer und wünschen allen und jedem, dieses mit Sicherheit synkretistischste aller mittel-und nordeuropäischen Feste so zu begehen, wie es ursprünglich gemeint war : besinnlich. Das legt schon die zeitliche Lage auf die Wintersonnenwende nahe und die terminliche Übereinstimmung mit den vorchristlichen Alfablots, die in Südgermanien laut Firne-Sitte Thüringen wohl auch um die Zeit der Wintersonnenwende stattfanden, während diese in Skandinavien schon einige Monate vorher abgehalten wurden.

Das alte heidnische Julfest fand dagegen immer am ersten Vollmond nach dem Neumond nach der Wintersonnenwende statt und nicht um die Wintersonnenwende herum - zu der fanden aber die heidnsischen Alfablots in ganz geschlossener familiärer Gesellschaft statt, die den Geist der späteren deutschen Weihnacht vorwegnahmen.

In der Zeit der Alten Sitte zog man sich in diesen Nächten und auch Tagen vollständig zurück und blieb allein oder unter sich in der unmittelbaren Sippe - Gäste wurden fast nie aufgenommen, die Häuser blieben verschlossen, während dort diversen Hausgeistern, Elben und Vättr geopfert wurden. Die Wilde Jagd Odins zog durch die Lüfte und es verbot sich schon deshalb, Arbeiten außer Haus durchzuführen und "Wanderern" wurde mit grösster Vorsicht und Misstrauen begegnet. Es könnte ja der Alte in diversen Verkleidungen sein oder ein Einherjer und im Gegensatz zu heutigen Phantasten wollten unsere Vorfahren damit so wenig wie möglich zu tun haben, denn die Gaben des Wanderers alias Odins konnten bisweilen auch Tod und Ruin bedeuten ohne das dies vorab zu erkennen gewesen wäre - Odins Vielschichtigkeit, oft als  Tricks und Schliche erlebt, war bisweilen im Volk gefürchtet - so sehr man ihn auch im Krieg brauchte und für allerlei Magie und Strategie. Er ist der magische Wanderer durch die 9 Welten und gleichzeitig oberster Kriegsherr und dadurch steht er immer jenseits von Gut und Böse - für den Normalbürger der Antike und des frühen Mittelalters und dessen Alltagsleben eher unberechenbar und gefährlich. Ebenso waren die gefallenen Krieger/ Einherjer aus dem Heer Odins, die speziell in den Rauhnächten durch die Lüfte reisten keine antike Unterhaltung, sondern eher eine Bedrohung, der man auszuweichen trachtete.

Das alte Julfest wurde dagegen Mitte Januar bis Mitte Februar öffentlich gefeiert und hatte den offenen Charakter der Begegnung, Andere nennen es ein Gelage.  Mit dem Charakter der heute weltweit berühmten  "German Christmas" hatte es nur wenig gemein. Ich persönlich glaube, die Christen erkannten den besinnlichen Wert der alten Alfablots/Hausblots zur Sonnenwende und konnten so eine schnelle Akzeptanz des christlichen Weihnachtsfests erreichen. Die Übertragung des Namens Julfest auf diese neue Feierlichkeit tat ihr Übriges dazu. So konnte ein vollkommen neuer Inhalt: die Ankunft eines neuen Gottes mit ganz anderen Eigenschaften als man es in der "Germanic Heathen Lore" bislang kannte, sehr elegant und wirkungsvoll verankert werden. Die Reaktionen sollen sehr unterschiedlich ausgefallen sein. So wird überliefert, dass gesagt wurde: "Aber wir haben doch unseren Balder, und dieser Christus ist doch fast genauso, können wir viellicht auch gebrauchen. Und wird man wirklich die Schulden alle los?". Aber auch dieser Vergleich ist nicht so treffend, wie es sich manche vorgestellt hatten und die Missionare "vermittelten" die Unterschiede zwischen Balder und Christus auf brachiale bis sanftere Art und Weise durch Verbote bis zur Überredung. Später verlegten wohl die christlichen Herrscher auch den Termin des alten heidnischen Julfestes von Januar/ Februar auf den den 21.-24.12. und schlossen damit die Umwandlung des heidnischen Julfestes in das Geburtsfest des christlichen Messias ab. Mehr zu den authentischen Blotzeiten hier: Time for Blot: authentische Blotzeiten
Es ist im übrigen ein wenig bekannter, aber wichtiger Fakt, dass die heidnischen Bezüge des christlichen Weihnachtsfestes einigen Muslimen bekannt sind und Ablehnung auslösen.


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Bild: Robert Chambers: Schleppen eines Julklotzes aus dem Wald 1832, gemeinfrei