Donnerstag, 13. Juli 2017

Der Herr der Männerbünde und Totenheere - Odin revisited Teil 1


Er, der wandernde Vratya wuchs, er wurde groß, er wurde zum Mahadeva, zum großen Gott, zu Rudra. Er errang die Herrschaft über die Götter. Er wurde Herr, Rudra“ (freie Übersezung des Atharva Veda 15.1 , ca. 500 v.d.Z.
Jaim.Up.Br. III, 21 : „Du bist Vratya, der eine Vratya (ekavratya), unerschaffen, die Höhle der Götter, der Grenzpunkt.“


Odin oder Woden oder Uuoden gilt weithin als Göttervater, als Dreh – und Angelpunkt der germanisch-nordischen Religion, die wir an dieser Stelle als die vorherrschende und nicht so uneinheitliche Religion der germanischen Siedlungsgebiete von Süddeutschland bis nach Norwegen idealtypisieren.
Für die Heiden bzw Blotmen vom Ausgang des frühen Mittelalter bis zur Neuzeit gilt dieser Odin laut der spärlichen Literatur als der Allvater, der Walvater, der Schöpfer anderer Götter, der mit seiner meist keuschen Ehefrau Frigg in Walhall thront. Kurz gesagt, er ist der Idealtyp des königlichen Gottes, des göttlichen Herrschers mit Hofstaat. Er erscheint als listiger Wanderer, als Kriegsherr, als Zauberer usw. auch mit äuserst dubiosen Charktereigenschaften, als Anführer ekstatischer Kriegerscharen und Männerbünde, als Totengott, als Gotte der gehenkten und Straucdiebe, die aber gerne übersehen werden, obwohl die negativen Konnotation eigentlich unübersehbar sind. Aber woher kommt er und warum wurde er so verehrt?

Vordergründig kann man sagen, er entsprach in den Darstellungen in Snorris Edda recht exakt dem Idealtypus des nordisch-heidnischen Königs des frühen Mittelalters, der sich schön in den idealisierten Herrschaftsvorstellungen der Zeit und auch und dann auch im 19.Jahrhundert in Deutschland und Skandinavien etwas bürgerlich entschärft spiegelt, siehe Bild, als das Deutsche Reich sich auch gerne als Verkörperung germanischer, wenn auch dann christlicher gefärbter Tugenden sah. Und die Hohenzollern-Kaiser spielten auch gerne mit, denn Odin mit königlicher Familie und einer treuen Gemahlin entsprach ihrem Weltbild. . Aber woher kam dieser Odin überhaupt? Ist er denn wirklich gewachsener germanisch-nordischer Urgott, der Allvater und Walvater seit Anbeginn und was macht ihn wirklich aus?

Um zu sehen, woraus er gewachsen ist, nehmen wir vorweg, dass er so eindeutig zu römischer Zeit gar nicht auszumachen war in der Germania, denn Tacitus schreibt etwas von einem Merkur, aber ob das nun dieser Odin war bleibt unklar und unbewiesen und vorher gibt es nun gar nichts klar zuordenbares zu diesem spezifischen Odin. 

Zudem wird recht eindutig Mars als Hauptgott der Germanen bezeichnet, der mit Tyr identisch war, der bekanntermassen hauptgott der Germenen bis zur Völkerwanderung war und für das Recht und das Recht der Thingordnung stand.

Auch später in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wird in den Weihesteinen einem Mercurius gedankt und geopfert, aber ob damit der später als Odin/ Woden bekannte Gott mit den bekannten Eigenschaften gemeint ist, ist so klar nicht.



Aber wir finden zwielichtige Göttergestalten wie ihn als Führer noch zwielichtigerer Männerbünde und von „Geisterheeren“ und den Einherjern, die nichts weiter als Totenheere sind, Ulfhednar und Berserkern etc. nicht nur in der Germania sondern schon früher in Indien und dem Iran und zwar in einer den nordischen Odin eklatant ähnlichen Weise. In Indien ist Rudra die weitgehende Entsprechung Odins in vielerlei Hinsicht und auch im zoroastrischen Iran mit Mithra und seine Aspekten Aesma und Mithragan, was wir noch erläutern werden. Aber recht eindeutig haben diese Element nicht nur einen stark devianten und unheimlichen Charakter, sondern sie und die mit ihnen immer verknüpften Männerbünde und Kriegerscharen wie die Vratyas wurden mehr und mehr von der vedischen und zoroastrisch-arischen Gesellschaft als unberechenbar, gewalttätig und hinterhältig abgelehnt oder zumindest als randständiges Phänomen wahrgenommen.


Recht zweifellos gelangte die Kunde von Gott Odin, der dann zu Snorris Allvater wurde, vom heutigen Deutschland aus nach Skandinavien und Island, wo sich der Kult um Odin ausbreitete. Für uns fehlen aber jegliche Beweise, dass Odin zur Römerzeit schon wirklich der sagenumwobene Göttervater in Snorris Edda war und vor allem, dass er dies von Anfang an war. Wir glauben, dass das romantisierte Odinbild, besonders des 19 Jahrhunderts und auch teilweise der Snorris Edda der usprünglichen Götterfigur Odin teilweise übergestülpt wurde, dessen Herkunft ganz woanders liegt. 

 Es drängt sich der Eindruck auf, dass über asiatische Einflüsse, vielleicht sogar über den Hunnensturm, d.h. den gewaltsamen Einfall der asiatischen Hunnen im 4. Jahrhundert  der Kult des Rudra und Mithra/ Aesma/ Mithragan aus dem Iran mit ihren wilden Männerbünden und plündernden mythologisierten Kriegern über Deutschland nach Skandinavien ausbreitete und die ursprüngliche germanische Religion veränderte, z.B. durch Verdrängung des Gottes Tyr als Göttervater und die Einführung des Phänomens Wilde Jagd , Einherjier. Totenheere,  Berserker und Ulfhednar etc.   Interessanterweise wurde der „Allvater“ Odin aber von den Hindus in Form des Rudra genau wegen seiner unberechenbaren Wüterichattribute und seiner plündernden Horden und ekstatischen Männerbünden stark verdrängt und von einem „geläuterten“ Shiva ersetzt, der die düsteren Rudraaspekte zwar noch z.T. beinhaltet, aber zurückgedrängt und kontrolliert hat. Im Iran geschah Ähnliches. Wir interessieren uns an dieser Stelle aber nicht für den Einfluss der Hunnen auf die deutsche Genetik, aber diese liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vor, wie man bisweilen nicht nur am Aussehen feststellen kann. Wieso bei dieser genetischen Grundlage  später noch dieser Ariermythos gepflegt werden konnte, bleibt uns auch deshalb schleierhaft. Hinzu kommen die genetischen Veränderungen der alten Deutschen durch die spanische Soldateska, die Deutschland und die Niederlande teilweise besetzten im 15. und 16. Jahrhundert und die nicht nur die Syphillis, sondern auch jede Menge Nachkommen mit den teutschen Frauen, Metzen und Huren verbreiteten  und hinterliessen. Das "typisch deutsch-germanisch-arische Gesicht", hager, mit eng zusammenstehenden Augen und schmal ist eigentlich das Ergebnis einer spanisch - deutschen Genetik und zeugt auch von typisch spanischem Syphillismius, der die Deutschen jahrhundertelang schüttelte. Mit einem germanischen oder indogermanischem Ausshen hat es wenig zu tun. Ende des 18. Jaherhunderts kamen die französichen Soldaten mit ihrem Sperma, ihrer Genetik und ihrer französischen Syphillis hinzu und machten die Deutschen endgültig zu einem Mischvolk mit eine ehemals germanischen Genetik.. Die findet man vor allem in Norwegen und Teilen Schwedens.  Der Syphillismus ist Homöoptahen bestens bekannt udn hat sich tief in die Genetik der Ex-Germanen eingegraben.
Dies unsere These, die wir in Kürze noch untermauern werden. Ideen und Zuschriften hierzu sind willkommen. Als Literatur haben wir weitgehend Kris Kershaw und Dumezil verwendet.


Karte: Völkerwanderung, gemeinfreie Lizenz
 
Interessanterweise wird das Thema Odin auch in der Fernsehserie Vikings mittelbar angesprochen. Dort fragt z.B. Lagertha öfters misstrauisch: „Was hat Athlestan über Odin gesagt?“ bei einem Besuch bei einem englischen König, denn Athlestan hat Einiges gesehen bei den Wikingern. Denn auch im 7.-10. Jahrhundert gab es ein Mißtrauen gegen Odin und seine Ratschläge und Geschenke an die, die ihm opferten. Ein schönes Beispiel ist König Horik, dem eindeutig bekennenden Odinisten der Serie, er führt seine und Ragnars Männer in eine ausichtslose Schlacht, gegen den Willen des skeptischen Ragnar und wird vollkommen aufgerieben, „wie unser Vater Odin es uns lehrte“, bereut seine Entscheidung aber nicht, sondern rechtfertigt sie. Später entlarvt sich Horik als hinterhältiger Meuchelmörder und wird von Ragnar, mit seiner Familie hingerichtet, wie auch der Odinist Jarl Borg in einer ähnlichen Angelegenheit. Ragnar Lothbrok beruft sich dabei ausdrücklich auf "die Götter," die Jarl Borg so dermassen verärgert habe, nicht auf Odin, als er ihn "bloodeagled".  Auch Siggi wird letztendlich von Odin in der Gestalt des wandernden Heilers Harbard dem Tod durch Ertrinken üerantwortet, weil sie ihm mißtraut  und ihn kritisierte, als er als Wanderer im Dorf erschein und die Frauen betört..


Wuoadon id est furor“ Adam von Bremen, 11. Jahrhundert.


 Bild oben : Rudra, Bild unter: idealisierte Odinfigur, Schweden, 19. Jhdt. Beide gemeinfreie Lizenz