Sonntag, 24. Februar 2019

Städte germanischer Gruppen viel älter als angenommen: "Germania und die Insel Thule"

Die öffentliche Rezeption über die vorchristliche einheimische, sprich meist germanische Kultur leidet immer noch am Image des kriegslüsternen "Wilden, der auf den Bäumen saß" und leider haben die deutschsprachigen Kulturwissenschaftler wenig getan, diesen schlechten Ruf ins rechte Licht zu rücken. Zu sehr steht das Bild des ewig aggressiven, trunkenen und dem Glückspiel verfallenen germanischen Krieger im Vordergrund, der die Entwicklung der Dörfer und Städte vernachlässigte und keine Tempel besass, sondern im Kreis herumstand, aus Hörnern soff  und dem Würfelspiel verfallen war.
Neben der Tempelschmäh, dass die germanischen Gruppen keine festen Tempel und Priester gehabt hätten, müssen aber noch andere kulturimperialistische Falschdarstellungen, vor allem aus Übersee, korrigiert werden.

FILM: Wissenschaftliche Sensation - Deutsche Städte älter als angenommen.


Interessanterweise gelang ausgerechnet Geodäten, Geoinformationswissenschaftlern und Wissenschaftsgeschichtlern der TU Berlin ein gut recherchierter Wurf: Sie wiesen nach, daß die kartografischen Angaben des Ptolomäus in der berühmten "Geografia", die man bislang wegen diverser geodätischer Übertragungsfehler nicht späteren Siedlungen zuordnen konnte, doch genau mit vielen deutschen Städten übereinstimmen.


 
Buchveröffentlichung: "Germania und die Insel Thule"


"Ptolemäus hatte offensichtlich Kartenangaben, die er zusammenfügen musste", erklärt Dieter Lelgemann, der Wissenschaftsingenieur in der Expertenrunde. "Bei dieser Zusammenfügung kam es, wie es heutzutage genau so geschehen würde, zu Fehlern. Diese Fehler müssen zurückberechnet werden." Dazu musste das Team zunächst rekonstruieren, wie zu Zeiten von Ptolemäus gemessen wurde: mit einer hochpräzisen Sonnenuhr für die Breitengrade und durch bloßes Abschreiten für die Längengrade. Die Messfehler zeigten ein Muster. Was bei Ptolemäus kartografisch verzerrt war, wurde mit hochkomplexen Formeln aus einer ganz anderen Ecke der Wissenschaft korrigiert.
"Wir verwenden moderne Verfahren der Deformationsanalyse", so Lelgemann. "Die sind entwickelt worden, um die Deformationen von Tragflügeln von Flugzeugen genau zu untersuchen." Im entzerrten Germania erhalten die Ortsangaben von Ptolemäus nun einen Sinn: Sie liegen oft dort, wo heute große Städte liegen. Überraschend zeigt sich: Städte wie Jena, Eisenach, Leipzig und Dresden waren schon zu Zeiten der Römer besiedelt. Städte wie Braunschweig, Hannover, Hamburg und Essen sind wahrscheinlich bis zu 1000 Jahre älter als bisher gedacht - vorausgesetzt, die antike Besiedelung war nicht unterbrochen.


Nach naturwissenschaftlicher Erkenntnis gab es also schon zu vorchristlich germanischer Zeit Siedlungen, aus denen später die deutschen Städte entstanden und diese Siedlungen lagen sogar an den grossen antiken Handelsstraßen  zum Beispiel an der Bernsteinstraße von Nord nach Süd. Die Germanen standen im regen wirtschaftlichen Austausch mit ihren Nachbarn, auch den Römern. "Wir werden ganz sicherlich in kurzer Zeit einen sehr sauberen Überblick kriegen, wie Germania Magna im Altertum ausgesehen hat", so Dieter Lelgemann. Germania war also dichter besiedelt, zivilisierter und weltoffener als bisher angenommen.

Solche Erkenntnisse, abgesichert durch den emeritierten Professor Eberhard Knobloch, ehemaliger Präsident des deutschen nationalen Komitees für Wissenschaftsgeschichte müsste einen sofortigen Begeisterungssturm der Archäologen und Frühgeschichtler auslösen. Termine bei den Staatsträgern eingeschlossen. Frau Merkel hat sich leider noch nicht angekündigt, offenbar haben der amerikanische und israelische Botschafter noch keine Erlaubnis erteilt. "verfassungschützerInnen" sollen in Berlin alle Personen als "Nazis" im Auftrag der US Botschaft verfolgen, die etwas mit der Forschung zu tun haben. Fragt sich nur noch, wann die Botschaft vergiftete Nahrungsmittel und mit Pockenviren verseuchte Wolldecken verteilen lässt, wie damals im 19.Jahrhundert an die Indianer in Nordamerika, nachdem man diese als "Tiere und Bestien" zersetzt hatte....Ich persönlich bin in Köln und Bonn schon merh als 10 mal vergiftet worden.

"Muss die Geschichte neu geschrieben werden?
Heimatforscher und Archäologen sind nun aufgefordert, Beweise dafür zu liefern. Die Resonanz aus der Wissenschaft ist noch zögerlich. Denn die neuen Erkenntnisse machen einen Haufen wissenschaftlicher Literatur zu Makulatur. Manche Quelle, wie zum Beispiel Tacitus, muss neu gelesen werden: Historische Ereignisse wie die Varusschlacht werden neu lokalisiert. Nicht mehr Kalkriese, sondern Felsberg, das antike Amisia, 200 Kilometer weiter südöstlich, könnte nun der antike Schlachtort sein."
Und eine gute Nachricht noch: die Insel Thule konnte während des Projekts auch eindeutig bestimmt werden: es ist die norwegische Insel Smøla.

Quellen:


https://www.wbg-wissenverbindet.de/4152/Germania-und-die-Insel-Thule
MDR-Mitteldeutscher Rundfunk https://www.youtube.com/watch?v=C3RGsxm_MO4:

Sind Deutschlands Städte älter als gedacht? | Geschichte Mitteldeutschlands | MDR 
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